Die Chemotherapie ist eine enorme Belastung für Ihren Körper. Der damit verbundene Haarverlust ist für Sie sicher eine der emotionalsten Nebenwirkungen. In den letzten Jahren ist eine Methode immer populärer geworden: Die Kopfhautkühlung mittels einer Kühlkappe. Doch wie wirksam ist diese Methode wirklich? Und gibt es genügend wissenschaftliche Beweise, um von einer guten Wirkung auszugehen? Lassen Sie uns das genauer beleuchten.
Wenn Sie mehr Informationen zu unseren Erfahrungen mit der Kühlkappe brauchen stehen Ihnen unser Kompetenzteam gerne zur Seite.
Wie funktioniert die Kühlkappe gegen Haarverlust
Die Idee hinter der Kühlkappe ist relativ einfach. Sie soll aber sehr wirkungsvoll sein. Während einer Chemotherapie greifen die Medikamente schnell teilende Zellen im Körper an – und dazu gehören leider auch die Zellen der Haarfollikel. Die Kühlkappe wirkt dem auf zwei Arten entgegen:
- Verengung der Blutgefäße (Vasokonstriktion): Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße in der Kopfhaut zusammen. Das bedeutet, dass weniger Chemotherapeutikum zu den Haarfollikeln gelangt, die dadurch weniger stark geschädigt werden.
- Verlangsamung des Stoffwechsels: Die niedrige Temperatur reduziert auch die Stoffwechselaktivität der Haarfollikelzellen. Sie werden quasi in einen „Winterschlaf“ versetzt und sind dadurch weniger empfänglich für die zellschädigende Wirkung der Chemotherapie.
Es ist wichtig zu wissen, dass der Erfolg der Kühlkappe von verschiedenen Faktoren abhängt, darunter die Art des Chemotherapeutikums, die Dosis und die individuelle Reaktion Ihres Körpers. Eine korrekte Anwendung – beginnend vor, während und nach der Infusion – ist ebenfalls entscheidend.
Ist die Wirkung der Kühlkappe wissenschaftlich belegt?
Ja und nein, die Wirksamkeit der Kühlkappe zur Reduzierung von Chemotherapie-bedingtem Haarverlust ist zwar gut untersucht und durch zahlreiche Studien belegt worden. Sie haben eine kleine Chance, dass die Kühlkappe den kompletten Haarverlust reduziert. In den letzten Jahren hat die Forschung auf diesem Gebiet zwar erhebliche Fortschritte gemacht. Aber ganz sicher können Sie sich nicht sein.
Was die Wissenschaft sagt
Positive Studienergebnisse:
Viele klinische Studien, darunter auch randomisierte kontrollierte Studien, haben gezeigt, dass Patientinnen, die eine Kopfhautkühlung anwenden, signifikant weniger Haare verlieren als jene, die dies nicht tun.
Zulassungen und Empfehlungen:
In Ländern wie den USA (mit FDA-Zulassung) und innerhalb der EU sind spezielle Kopfhautkühlungssysteme als medizinische Geräte zur Vorbeugung von Chemotherapie-induziertem Haarverlust zugelassen. Diese Zulassungen basieren auf umfangreichen klinischen Daten. Viele medizinische Fachgesellschaften und Krebszentren empfehlen die Kopfhautkühlung mittlerweile als eine mögliche Option.
Verbesserte Lebensqualität:
Über den rein kosmetischen Aspekt hinaus kann der Erhalt der Haare einen enormen positiven Einfluss auf das psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patientinnen während der oft ohnehin schon schwierigen Chemotherapie haben. Das Gefühl der Kontrolle und ein Stück Normalität können dazu beitragen, diese herausfordernde Zeit besser zu bewältigen.
Wichtige Hinweis
Obwohl die Kühlkappe eine vielversprechende Methode ist, funktioniert sie nicht bei allen Chemotherapie-Regimen gleich gut. Bei sehr aggressiven Substanzen kann der Haarverlust zwar gemindert, aber möglicherweise nicht vollständig verhindert werden. Zudem gibt es bestimmte medizinische Bedingungen (z.B. einige Arten von Blutkrebs oder Metastasen auf der Kopfhaut). Bei diesen wird die Kopfhautkühlung nicht empfohlen.
Fazit: Die Kühlkappe ist eine unterstützende Maßnahme
Die Kühlkappe ist eine wissenschaftlich akzeptierte und etablierte Methode. Sie kann vielen Frauen helfen, den Haarverlust während einer Chemotherapie zu reduzieren oder zu verhindern. Sie bietet Ihnen nicht nur einen kosmetischen Vorteil, sondern kann auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt Ihrer Lebensqualität und Ihres Selbstwertgefühls leisten.
Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem behandelnden Onkologen oder Ihrer Onkologin, um zu klären, ob die Kopfhautkühlung in Ihrer spezifischen Situation eine geeignete Option ist. Ihr Ärzteteam kann Sie umfassend beraten. Es hilft Ihnen, die beste Entscheidung für Ihre Therapie zu treffen.
Frage an Sie:
Haben Sie bereits Erfahrungen mit der Kühlkappe gemacht oder denken Sie darüber nach, diese Methode auszuprobieren? Teilen Sie Ihre Gedanken in den Kommentaren!
Susanne Gress

Susanne Gress ist mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem einfühlsamen Wesen die herzliche Seele des Perücken Kompetenzzentrums Esslingen. Seit vielen Jahren widmet sie sich mit Leidenschaft dem Thema Perücken und Haarersatz, wobei ihr Fokus stets auf den individuellen Bedürfnissen und dem Wohlbefinden ihrer Kunden liegt. Ihre Expertise, insbesondere im Umgang mit sensiblen Situationen wie Haarausfall durch Chemotherapie, macht sie zu einer gefragten und vertrauenswürdigen Ansprechpartnerin. Mit ihrem fundierten Fachwissen und ihrem tiefen Verständnis für Stil und Schönheit schafft sie es, nicht nur die passende Perücke zu finden, sondern auch ein Gefühl von Sicherheit und Zuversicht zu vermitteln.
Peter Gress

Peter Gress ist seit 1973 ein erfahrener Friseurmeister und war 36 Jahre lang selbstständiger Friseurunternehmer. Als IHK-geprüfter Strategieberater bringt er umfassendes Fachwissen in die Beratung ein und ist heute als Friseurfach-Berater eine tragende Säule im Perücken Kompetenzzentrum. Seine langjährige Praxis und sein Engagement für Qualität machen ihn zu einem vertrauenswürdigen Experten in seinem Fachgebiet.
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